2-El.-6-17m-V. Mk Vl |
3-El.-10-17m-50 Ohm |
Zerlegbare 3-Element-Kurzwellenyagi für die Bänder 10-17m
Dieser Artikel von DK7ZB wurde in der funk 3/2001, S. 41-43 abgedruckt
Auf Fahrten nach OH0, EA9, IS0 und TK habe ich in der Vergangenheit verschiedene zerlegbare Yagis ausgiebig erprobt. Die Variante, die sich als bester Kompromiß hinsichtlich Gewicht, Abmessungen und Daten herauskristallisiert hat, soll hier beschrieben werden. Wie die Yagi in 12m Betriebshöhe auf einem selbstgebauten Schiebemast aussieht, zeigt Bild 1 beim Einsatz von TK/DK7ZB im April 1998. Die Endstücke waren hier für den Betrieb auf 12m eingestellt, um ein pile-up von JAs in CW abzuarbeiten.
Der dabei erreichte Kompromiß kann sich sehen
lassen, auch wenn ein
tatsächlicher Gewinn von 4,8dB niedrig erscheint. Der durch einschlägige, fast
immer übertriebene Prospektangaben für kommerzielle Antennen verwöhnte Amateur
bekommt aber andere Vorzüge, die sich sehen lassen können: |
Tabelle 1: Daten der Yagis in Kurzform. Gewinn und V/R-Verhältnis in Bandmitte, das SWR bezieht sich auf das gesamte Band, Anpassung in Bandmitte jeweils bei 1,0 (10m bei 28,5MHz)
Band | Gewinn | V/R-Verhältnis | SWR |
10m | 4,8dBd | 13dB | <1,6 |
12m | 4,8dBd | 17db | <1,1 |
15m | 4,9dBd | 12dB | <1,2 |
17m | 4,8dBd | 13dB | <1,1 |
Stellvertretend für die alle Bänder habe ich die wichtigen Diagramme für das
relativ breite 15m-Band geplottet. Gewinn, Anpassungsverlauf, Rückdämpfung und
Impedanzverlauf über die gesamten 450KHz werden aus Bild 2 deutlich. Besonders
das niedrige SWR über das doch recht breite Band ist beeindruckend. Bild 3
zeigt das Richtdiagramm in der Horizontalebene.
Bild 2:
Bild 3: Horizontaldiagramm im 15m-Band bei 21,2MHz
Die Mechanik für Tragrohr und Elemente
Nun müssen die Endstücke aus 12mm-Rohr nur auf unterschiedliche Längen
eingeschoben, bzw. herausgezogen werden, um Bandwechsel zu machen. Dieser
Vorgang ist in wenigen Minuten erledigt, wenn man sich durch farbige Ringe die
Das Boomrohr besteht aus 40x2mm-Alu, die Elemente werden mit
42mm-Auspuffschellen und Haltewinkeln befestigt (Bild 6). Damit bei einem |
Bild 4: Längen der einzelnen Rohre |
Tabelle 2: Benötigte Aluminium-Rohre
Stärke | Stück | Länge | Funktion | Bemerkungen |
40x2mm | 1 | 3,0m | Boomrohr | - |
20x1,5mm | 2 | 2,0m | Mittelstücke R, D | - |
20x1,5mm | 2 | 1,0m | Mittelstücke Strahler | in der Mitte unterbrochen |
16x1,5mm | 2 | 1,60m | Zwischenstücke R | 20cm in 20er eingeschoben |
16x1,5mm | 4 | 1,35m | Zwischenstücke S, D | 20cm in 20er eingeschoben |
12x1,0mm | 2 | 2,00m | Enden R | Länge Tabelle 2 |
12x1,0mm | 2 | 2,10m | Enden S | Länge Tabelle 2 |
12x1,0mm | 2 | 1,80m | Enden D | Länge Tabelle 2 |
Tabelle 3: Längen der Endstücke aus 12mm-Alurohr (freie Enden)
10m | 12m | 15m | 17m | |
Reflektor | 26cm | 70cm | 120,5cm | 182,5 |
Strahler | 39cm | 82cm | 135cm | 193,5 |
Direktor | 5cm | 54cm | 106,5cm | 163,5cm |
Bild 5 |
Das Boomrohr besteht aus 40x2mm-Alu, die Elemente werden mit 42mm-Auspuffschellen und Haltewinkeln befestigt (Bild 6). Damit bei einem
Durchbohren für die Halteschrauben kein Stabilitätsverlust auftritt, können
noch jeweils kurze Stücke aus 25x2mm-Rohr darübergeschoben werden. Dies ist
besonders dann zu empfehlen, wenn die Antenne für einen dauernden Betrieb
und nicht nur für Portabelzwecke eingesetzt wird.
Das Strahlermittelstück |
Bild 6: Elementbefestigung
für Reflektor und Direktor |
Bild 7: Mittelteil mit Strahlerhalterung und Mastbefestigung |
Eine Elektro-Installationsdose (IP54) mit einer eingebauten SO-239-Buchse
enthält den Ringkern 1:1 mit einer trifilaren Bewicklung. Dazu verwendet man |
Der selbstgebaute Schiebemast
Bei der Bestellung der Alurohre bei einem klassischen Eisenwarenfachhandel (im
Baumarkt sind die Rohre nicht erhältlich!) kann man auch gleich Rohre für den
Mast mitordern. Auch hier gilt eine Lieferlänge von 6m je Stange. Die von mir
verwendeten Abmessungen sind 60mm, 55mm, 50mm, 45mm und 40mm, mit je 2mm
Wandstärke. Teilt man die Rohre in der Mitte, so kann man zwei Schiebemasten
bauen. Vielleicht findet sich ja im OV ein weiterer Interessent?
Die Rohre werden an den Enden eingesägt und mit Hilfe der schon beschriebenen
Auspuffschellen nach dem Ausziehen festgezogen (Bild 10). Mit den 5 Rohren von
je drei Meter Länge kommt man so ohne Abspannung auf 10-13,5m Höhe, je nach
Windlast der Antenne kann ein Teil eingeschoben bleiben. Eine zusätzliche
Abspannung kann merklich mehr Stabilität bringen.
Betriebsergebnisse und 20m-Variante
Nun ist jeder Antennenbauer von seinen eigenen Konstruktionen angetan, aber
die erreichten Betriebsergebnisse sprechen für sich. In freier Umgebung, noch
besser auf einem kleinen Hügel, geht eine solche Antenne mit 100W HF besser
als eine im Häusergewirr von Städten befindliche mit Linearendstufe. Bei
meinen Inseltouren suche ich Standorte, bei denen das Meer mit seinem
Salzwasser noch einmal eine Feldstärkeerhöhung durch Addition des
reflektierten Strahlungsanteils zur Hauptkeule bringt.
Die objektiven Daten, wie sie von "YA" berechnet wurden, ergeben sich aus
Tabelle 1. Es besteht kein Zweifel, daß die Aussagen realistisch sind. Wer
schon einmal Trap-Yagis auf die tatsächliche Bandbreite ausgemessen hat, wird
durch diese sehr breitbandige Monoband-Yagi-Struktur angenehm überrascht
werden.
Für vorübergehenden Betrieb mit geringen Windstärken habe ich sogar bei nur 3m
Boom längere Endstücke für 20m-Betrieb erprobt. Dabei ist weniger der
elektrisch nur 0,15Lambda lange Boom das Problem, eher mangelt es den
20mm-Rohren bei der notwenigen Gesamtlänge an Stabilität. Durch andere
Mittelstücke mit 25mm-Rohren wird die gesamte Konstruktion deutlich schwerer,
weshalb ich mich auf die Bänder 10-17m im praktischen Betrieb beschränkt habe.
Wer trotzdem damit experimentieren will, hier sind die notwendigen Längen der
12mm-Endstücke (ohne Reserve zum Einschieben): Reflektor 305,5cm, Strahler
313,5cm, Direktor 282,0cm. Der Gewinn auf 20m liegt bei 4,6dBd, die
Rückdämpfung ist wegen des kurzen Booms nur 13dB.
Literatur- und Quellenangaben:
[1] Programm YA, Beilage zum ARRL-Antenna-Handbook
[2] Steyer, M. (DK7ZB): Das Konstruieren von Yagi-Antennen mit dem Programm YA
von K6STI, funk 11/99, S.66
[3] Steyer, M. (DK7ZB): Selbstbau-Yagis für das 10m-Band,
funk 1/97, S. 36